30. April 2024 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Im Lenz“ auf YouTube
Eine kleine Sensation: Am 30.04.24 geht das XXXX. Mini-Konzert der Mahler Vereinigung online: „Im Lenz“ ist das früheste erhaltene Lied Gustav Mahlers. Es wird von Christina Gansch (Sopran) gesungen, Deidre Brenner begleitet am Klavier.
Wie „Maitanz im Grünen“ (Minikonzert XXVII) gehört „Im Lenz“ zu den „Liedern für Tenorstimme“ und Klavier, die er im Alter von 19 Jahren im Februar und März 1880 komponierte. Höchstwahrscheinlich stammen auch die Gedichttexte von ihm. Die Lieder sind Josephine Poisl gewidmet, der Tochter des Telegraphenamtsleiters in seiner Heimatstadt Iglau. Mahler hatte ihr im Sommer 1879 Klavierunterricht gegeben und sich in sie verliebt, doch ihre Eltern standen einer Beziehung ihrer Tochter zu einem jungen Konservatoriumsabsolventen mit unsicherer beruflicher Zukunft ablehnend gegenüber. Wohl aus diesem Grund vollendete Mahler von den fünf vorgesehenen Liedern der Gruppe nur drei. „Im Lenz“, im Autograph datiert mit „19. Februar 1880“, bildete den Anfang. Es ist charakterisiert durch den zweimaligen, stark kontrastierenden Wechsel eines schnelleren Abschnitts (1. und 3. Textstrophe, Vortragsangabe: „Sehr lebhaft“) mit einem geheimnisvolleren, langsameren (2. und 4. Textstrophe). Unmittelbar nach Abschluss der Arbeit an den drei Liedern widmete Mahler sich wieder intensiv seiner Kantate „Das klagende Lied“, in der übrigens eine längere Passage aus „Im Lenz“ zitiert wird. (Alexander Odefey)
Die aus Niederösterreich stammende Sopranistin Christina Gansch schloss ihre Studien am Mozarteum Salzburg sowie der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab. Sie ist Gewinnerin des 2014 Kathleen Ferrier Awards der Wigmore Hall in London.
Seither singt die Sopranistin auf den Bühnen der Welt, der Mailänder Scala, der Berliner Staatsoper, der Opera national de Paris, Glyndebourne oder dem Adelaide Festival in Australien. Neben ihrer Opernkarriere hat sich Christina Gansch auch als Lied- und Konzertsängerin etabliert. Sie ist Teil der Konzertreihe „Junge Wilde“ am Konzerthaus Dortmund und tritt regelmäßig in Liederabenden mit Malcolm Martineau auf. Zukünftige Engagements bringen Christina Gansch an die Dresdner Semperoper, das Opernhaus Zürich und zurück ans Royal Opera House London.
Deirdre Brenner widmet sich mit Leidenschaft der Kammermusik und dem Liedgesang und trat in bedeutenden Konzerthäusern wie dem Wiener Musikverein, dem Wiener Konzerthaus, der Wiener Volksoper, dem MuTh Konzertsaal, dem John F. Kennedy Center in Washington, DC, dem Teatro Real in Madrid, der Philharmonie Essen, der Kunsthalle Hamburg, der Stadthalle Bayreuth, der National Concert Hall in Dublin, sowie dem Hollywell Music Room in Oxford auf.
Sie war bei verschiedenen Festivals wie dem Seoul Spring Festival of Chamber Music, dem Oxford Lieder Festival, dem Festival in Aix-en-Provence, dem West Cork Chamber Music Festival, LOISIARTE, dem Gustav Mahler Festival Steinbach, dem Festival St. Gallen, dem Stimmen Festival Freistadt, dem Rhodes Chamber Music Festival sowie dem Portogruaro International Music Festival zu Gast. Sie gab mehrere Liederabende u. a. mit Künstlern wie John Chest, Layla Claire, Elena Copons, Tara Erraught, Christina Gansch, Günter Haumer, Wolfgang Holzmair, Sophie Junker, Dorrotya Láng, Jan Petryka, Margaret Plummer, Matthew Rose, Klemens Sander, Paul Schweinester, Michael Spyres, Birgid Steinberger, Joshua Stewart und Markus Werba, und arbeitete auch als Solistin mit einigen Ensembles wie dem Arnold Schönberg-Chor zusammen. Weitere musikalische Projekte führten sie nach Venezuela, Ägypten, Palästina, Samoa und ins Königreich Tonga.
Die in Massachusetts geborene Pianistin studierte am Dartmouth College in den USA, an der Royal Academy of Music in London sowie am Konservatorium Wien Privatuniversität (MUK). Sie ist seit 2017 Lehrerin an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz und daneben hat sie an der Joseph Haydn Konservatorium in Eisenstadt und am Performing Center Austria und IES Abroad in Wien unterrichtet.
Deirdre Brenner war Mitbegründerin und Direktorin von Mosaïque (2013-2018), einer innovativen monatlichen Konzertreihe in Wien, die Lied mit Elementen anderer Kunstformen kombiniert. 2013 gründete sie außerdem das Boyne Music Festival, ein jährliches Festival für Kammermusik, Poesie und Lied in Irland, das sie weiterhin leitet. Deirdre Brenner lebt in Wien.
www.deirdre-brenner.com