Veranstaltungen und Neues

26.6.2022 | 13.30 Uhr | Stadt-Rundgang: „Musikstadt Hamburg: Auf Gustav Mahlers Spuren“
Die Spurensuche nach Gustav Mahler gestaltet sich als kundiger, umfassender und farbiger Einblick in sein berufliches und privates Leben, auch wenn viele sichtbare Zeichen seiner Wirkungsstätten 1943 zerstört wurden. Stationen der Führung sind z. B. ehemalige künstlerische Wirkstätten Mahlers und heutige Gedenkorte, die Michaeliskirche, in der er die entscheidende Inspiration zu seiner 2. Symphonie erfuhr, der Ort seiner Taufe (St. Ansgar in der Neustadt), Hotels, in denen er im Anfang abstieg, oder seine Lieblings-Speiselokale. Das gesellschaftliche Leben, Freunde und Bekannte Mahlers in Hamburg werden lebendig.
Der zweieinhalbstündige Stadtrundgang wird an mehreren Terminen fortlaufend angeboten. Der Stadtrundgang findet statt, wenn mindestens 5 interessierte Personen angemeldet sind oder nach Vereinbarung auch ganz individuell.
Konzept: Dr. Dieter Wilde und Dr. Albrecht Schultze (unter beratender Mithilfe von Helmut Brenner)
Dr. Dieter Wilde ist Historiker und Gästeführer. Mitglied der Gustav Mahler Vereinigung Hamburg. Er hat sich intensiv mit Gustav Mahlers Leben, seinen damaligen Hamburger Mitmenschen und seinem Hamburger Wirken beschäftigt. Von ihm stammt auch die Idee und Initiative zu diesem Stadtrundgang.
Dr. Albrecht Schultze ist Internist/Kardiologe und arbeitet seit Jahren im Vorstand der Gustav Mahler Vereinigung und dem Verein Heine Haus für das kulturelle Leben Hamburgs ehrenamtlich. Sein Arbeitsschwerpunkt ist in den letzten Jahren der inhaltliche Aufbau und die Konzeption des neuen Gustav Mahler - Museums im Hamburger KomponistenQuartier geworden.
Helmut Brenner: geboren 1948 in Neuss, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den künstlerischen Strömungen des Wiener Fin de Siècle. Seit 2006 freischaffender Publizist, Redakteur der deutschen Ausgabe der Familienbriefe Mahlers („Liebste Justi!“, 2006), Mitarbeit am Katalog zu den Mahler-Ausstellungen 2010 und 2011 in Wien und München. Er lebt in Meerbusch bei Düsseldorf. Herausgeber/Autor der beiden Standardwerke
Helmut Brenner/Reinhold Kubik: Mahlers Menschen: Freunde und Weggefährten, Residenzverlag, Salzburg 2014 und
Helmut Brenner/Reinhold Kubik: Mahlers Welt: Die Orte seines Lebens, Residenzverlag, Salzburg 2011.
Fabian Frommknecht ist freischaffender Instrumentalpädagoge für Posaune, Ensembleleiter und Dozent. Sein Studium absolvierte er bei MenschMusik Hamburg und ist Mitglied in der Gustav Mahler Vereinigung. Seit 2011 interessiert er sich für die Musik Gustav Mahlers und vertiefte dieses Interesse auch während des Studiums. Durch die Neugier an der Biografie des Komponisten und Dirigenten entstand die Mitarbeit am Mahler-Rundang. Fabian Frommknecht leitet zusammen mit Dr. Albrecht Schultze die Bibliothek und das Archiv der Gustav Mahler Vereinigung Hamburg.


Wir freuen uns sehr, dass die Preisträgerinnen des Sonderpreises im Gustav Mahler Lied-Wettbewerb, Zhenyi Hou (Mezzosopran) und Chengcheng Zhang (Klavier), noch exklusiv ein Konzert für die Mitglieder der Gustav Mahler Vereinigung und alle Interessierte geben werden, bevor sie nach China zurückreisen:
Donnerstag, 30.6.2022, 19.30 Uhr, im Lichtwarksaal,
Neanderstraße 22, 20459 Hamburg.
Eintritt frei.
Die Mahler Vereinigung vergibt im Rahmen des Lied-Wettbewerbs jeweils einen Sonderpreis, der neben einem kleinen Honorar die Möglichkeit des öffentlichen Auftritts beinhaltet. Das Programm beinhaltet Werke von Schubert, Mahler, R. Strauss, chinesische Lieder, Zmelty, Schumann und Jensen.
Bereits am Samstag, den 25.6., 19 Uhr, ist das öffentliche Abschluss-Konzert des diesjährigen Gustav Mahler Lied- Wettbewerbs der Rochnastiftung / Klasse Prof. Kehring im Forum der Hochschule für Musik und Theater, ebenfalls mit freiem Eintritt. Unsere Sonderpreis-Trägerinnen werden bei diesem Konzert unter anderen natürlich auch auftreten.
Zhenyi Hou absolvierte ihr Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, das sie 2014 mit Auszeichnung abschloss. Ein Jahr später wurde sie in ihrem Heimatland China zur Gastprofessorin am Institut für Gesang und Musiktheater der Taishan Universität ernannt. Sie gewann 2011 den 3. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Liedduos in Sofia und einen Sonderpreis beim »Wiener Musikseminar«, gefolgt von einem Sonderpreis bei der »Competizione dell’Opera« 2014. Erste Erfahrungen auf der Opernbühne sammelte die Mezzosopranistin als Ramiro in Mozarts »La finta giardinera« am Wiener Schlosstheater Schönbrunn sowie am Yihai Theater in Shanghai. 2012 und 2013 übernahm sie, ebenfalls am Schlosstheater Schönbrunn, die Partien Polinesso (»Ariodante«), Lazuli (»L’Etoile«) und Sorceress (»Dido and Aeneas«). Bei den Salzburger Festspielen debütierte sie 2013 in Mendelssohn-Bartholdys »Sommernachtstraum«; 2016 folgte ihr Debüt als Amneris (»Aida«) am Landestheater Niederbayern. Seit der Spielzeit 2018/19 gehört Zhenyi Hou zum Musiktheaterensemble des Staatstheaters Braunschweig,wo sie u. a. als Bradamante (»Alcina«), Jade Bouche in »Dead Man Walking«,Suzuki in »Madama Butterfly« sowie 3. Dame (»Die Zauberflöte«) Seit 2021 studiere sie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg beim Professorin Yvi Jänicke.
Chengcheng Zhang ist November 2001 in Hunan, China geboren. Sie lernt Klavier seit sie 4
Jahre alt war. Zwischen 2013–2017 besuchte sie die Mittelschule von China
Konservatorium in Peking bei Herrn Xiaofeng Zhang und studiert seit 2018 Klavier Bachelor
an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Frau Prof. Caroline Weichert.
Im Jahr 2015 hat sie mit 13 Jahre alt die Solokonzerte von Rachmaninov 24 Präludien in
China Konservatorium und Xi‘an Konservatorium gegeben. 2020 hatte sie ihr Debüt an der
Laeiszhalle Hamburg, ihr Orchesterdebüt hatte sie im Jahr 2021 mit „ Brandenburgisches
Konzert No5“bei Dirigent Herrn Prof. Ulrich Windfuhr. Außerdem wird sie auch von
mehreren Stiftungen gefördert, u.a Menuhin „Live Music Now“ Stiftung und Peking
Regierung Stipendium 2014.
Sie hat mehrere Preise bei Soloklavier und Liedbegleitung gekriegt, z.B als jüngste
Teilnehmer 3. Preis bei Lancaster Piano Festival International Piano Competition 2016,
Pennsylvania, USA; 2. Preis bei Elise Meyer Klavierwettbewerb 2020, Hamburg; Förderpreis
bei Gustav Mahler Liedwettbewerb 2021, Hamburg.

21. Juni 2022 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Das Trinklied vom Jammer der Erde“ auf YouTube
Im XXVIII. Mini-Konzert der Gustav Mahler Vereinigung singt Burkhard Fritz (Tenor), begleitet von Matthias Veit am Klavier, Mahlers „Das Trinklied vom Jammer der Erde“.
Dieses Lied ist der erste Satz aus Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde“, einem Werk, dem er den Untertitel „Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Alt oder Baryton-Stimme und Orchester“ gab. Doch erstellte er während der Arbeit daran auch eine eigenständige Fassung für Singstimme und Klavier. In einem Brief an den Dirigenten Bruno Walter vom September 1908 bezeichnete Mahler seine neue Komposition als „wohl das Persönlichste […], was ich bis jetzt gemacht habe“. Die vertonten Gedichte hatte er Hans Bethges „Die chinesische Flöte“ entnommen, einer im Herbst 1907 veröffentlichten Sammlung von Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Der erste Satz erstreckt sich über mehr als 400 Takte und verbindet die Strophenform der Gedichtvorlage kunstvoll mit der Sonatenform eines Symphoniesatzes: Deutlich lassen sich die Abschnitte Exposition (1. Strophe), variierte Wiederholung der Exposition (2. Strophe), Durchführung (Beginn der 3. Strophe, jedoch weitgehend als instrumentales Zwischenspiel angelegt) und Reprise (Rest der 3. Strophe) erkennen. Der Text handelt von der Vergänglichkeit der Welt, der erste, zweite und vierte Abschnitt enden mit dem Refrain „Dunkel ist das Leben, ist der Tod“. (Alexander Odefey)
Der gebürtige Hamburger Burkhard Fritz zählt zu den international gefragtesten jugendlichen Heldentenören, und konnte sich auch mit großem Erfolg im italienischen und französischen Fach etablieren. Parallel zu seiner Gesangsausbildung studierte er Medizin an der Universität Hamburg. Nach Anfängen an den Theatern in Bremerhaven und Gelsenkirchen, zählte Burkhard Fritz von 2004 bis 2010 zum Ensemble der Berliner Staatsoper. Seit 2010 ist er als freier Opernsänger international tätig. Gastengagements führten den Tenor an die Staatsoper München, zu den Bayreuther und den Salzburger Festspielen, an das Teatro Real in Madrid, an das La Monnaie in Brüssel, an die Oper Frankfurt und an die Staatsoper Hamburg, nach China und Japan, Chicago, Amsterdam, Leipzig, Frankfurt und an die Semperoper Dresden, nach Florenz und Tel Aviv. Zur Eröffnung der neuen Staatsoper Berlin war Burkard Fritz in der 9. Sinfonie von Beethoven unter Daniel Barenboim im Open-Air-Konzert zu hören. 18/19 debütierte Burkhard Fritz als Siegfried in »Siegfried« an der Lyric Opera Chicago, beeindruckte als Parsifal in Melbourne und an der Staatsoper München, gefolgt vom Stolzing an der Staatsoper Berlin und debütierte als Siegfried in »Götterdämmerung« beim Edinburgh Festival 2019. Im Opern- und Konzertbereich arbeitete der Tenor bisher mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Gustavo Dudamel, Mariss Jansons, Paavo Järvi, Philippe Jordan, Kent Nagano, Andris Nelsons, Eliahu, Inbal, Simone Young, Valery Gergiev und anderen zusammen. Im Mai 2022 gab er am Saarländischen Staatstheater sein vielbeachtetes Debüt als Tristan in Wagners »Tristan und Isolde«.
Matthias Veit studierte Klavier bei Gernot Kahl, dazu Gesangsausbildung bei Susanne Korzuscheck, Peter Elkus und Tom Krause. Als Lied- und Instrumentalbegleiter fand er schon frühzeitig Beachtung. Nach Meisterkursen u. a. bei Ralf Gothòni, Christoph Eschenbach u. Dinorah Varsi, Stipendien und mehreren Auszeichnungen begann seine intensive Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 1992 erhielt er den Gundula-Janowitz-Preis des Internationalen Schubert-Wettbewerbs in Graz. Es folgten u.a. die Interpretationskurse mit Dietrich Fischer-Dieskau, Liederabende u.a. mit Franz Grundheber, ebenso wie Einladungen zu renommierten internationalen Festivals (Schlesw.Holst.Festival, Edinburgher Festspiele u.v.a.) und Konzerte als Lied- und Instrumentalpartner u.a. von Maite Beaumont, Angela Denoke, Giora Feidman, Christiane Iven, Michaela Kaune, Christina Landshamer, Sybilla Rubens, Fatma Said, Markus Schäfer, Andreas Schmidt, Hanna Schwarz u.v.a. sowie Engagements als Begleiter in Meisterkursen u.a. mit Elly Ameling, Helen Donath, Brigitte Fassbaender, Silvia Geszty, Reri Grist, Tom Krause und Cheryl Studer. Seit 1995 Klavierduo mit Henning Lucius; zu seinen solistischen Auftritten zählen u.a. auch Konzerte als Sänger (u.a. selbstbegleitet, u.a. mehrfach beim Schleswig-Holstein-Festival); genreübergreifende Projekte in Verbindung von Musik, Literatur/Theater (u.a. mit namhaften Schauspielern wie Claus Bantzer, Peter Franke, Hans Kremer oder Angela Winkler) und Bildender Kunst (zahlreicher Ausstellungen eigener Malerei);Ur- und Erstaufführungen u.a. von Babette Koblenz, György Ligeti, Fredrik Schwenk, Gordon Sherwood u.a. Einladungen als Meisterkursdozent zu den Internationalen Festspielen in Savonlinna (Finnland) bereits 1996, als offizieller Begleiter u.a. beim ARD-Wettbewerb München; Interims-Professur an der Hochschule Hamburg 1997-99, sowie Dozenturen an allen Musikhochschulen der Hansestädte (Bremen, Hamburg, Lübeck, Rostock); zahlreiche Rundfunk- , TV- und CD-Produktionen, darunter in diversen Ersteinspielungen auch die erste Gesamtaufnahme aller Lieder von Peter Cornelius (bei Naxos); für seine bildkünstlerische Tätigkeit Künstler des Jahres 2016 der Kulturstiftung Marienmünster.
